Weinen, Niedergeschlagenheit, das Gefühl eines großen Verlustes – das ist Trauer. Allgemein scheint die Vorstellung davon, wie man den Tod eines geliebten Menschen zu verarbeiten hat, sehr starr zu sein. Was aber, wenn all diese großen Gefühle ausbleiben? Lea Sauer beschreibt in „Perigäum“ den Verlust von drei Menschen und die Zerrissenheit diesen Verlust in ein gesellschaftlich anerkanntes Muster einzuordnen. Die Gegensätzlichkeit zwischen wirklich Gefühltem und der Vorstellung von Trauer zeigt sich auch in der graphischen Umsetzung. So wurden die Illustrationen von Gemma Wilson, die an die christliche Heiligensymbolik erinnern, bewusst als Scherenschnitte konzipiert, um das schablonenhafte dieser Vorstellung zu unterstreichen. Die Schrift, die von Alexandra Berg entworfen wurde, erinnert auf den ersten Blick an alte gothische Buchstaben, jedoch wird dieser Eindruck, z.B. durch Dreiecksformen gebrochen.

Alexandra Berg: Typografie
Lea Sauer: Text
Gemma Wilson: Illustration